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September, 27

Alles über Führung und laterale Führung: Definition, Unterschiede und Praxisbeispiele

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Einführung in das Thema Führung

Führung ist ein zentrales Thema in Unternehmen, Organisationen und Teams. Sie beschreibt die Fähigkeit, Menschen zu leiten, zu motivieren und zu befähigen, gemeinsame Ziele zu erreichen. Dabei kann Führung auf unterschiedliche Weise ausgeübt werden – autoritär, partizipativ oder transformational. Moderne Arbeitswelten verlangen jedoch zunehmend nach flexibleren Modellen, wie der lateralen Führung.

Was bedeutet Führung?

Führung ist die zielgerichtete Einflussnahme auf das Verhalten von Menschen in einem organisatorischen Kontext. Ziel ist es, Mitarbeiter zur Erreichung gemeinsamer Unternehmensziele zu motivieren. Führungskräfte setzen dabei auf Kommunikation, Entscheidungsfähigkeit und soziale Kompetenz. In der klassischen Hierarchie übt die Führungskraft Macht durch Position und Verantwortung aus.

Kernaufgaben von Führung:

Aufgabe Beschreibung
Zielsetzung Klare Ziele definieren und kommunizieren
Motivation Mitarbeiter inspirieren und einbinden
Kontrolle Fortschritte prüfen und Feedback geben
Entwicklung Talente fördern und Weiterentwicklung ermöglichen
Entscheidungsfindung Lösungen für Probleme entwickeln und Verantwortung übernehmen

Laterale Führung – eine neue Dimension

Der Begriff laterale Führung beschreibt eine Führungsform ohne formale Macht. Hierbei führen Personen andere Mitarbeiter auf Augenhöhe, ohne disziplinarische Verantwortung. Diese Art der Führung gewinnt vor allem in Projektarbeit, Matrixorganisationen oder agilen Teams an Bedeutung.

Definition: Was ist laterale Führung?

Laterale Führung ist die Führung ohne hierarchische Autorität. Führungskräfte oder Projektleiter beeinflussen Kolleginnen und Kollegen durch persönliche Kompetenz, Überzeugungskraft, Empathie und Kommunikation – nicht durch Weisungsbefugnis.

Merkmale der lateralen Führung:

  • Keine disziplinarische Verantwortung

  • Führen durch Vertrauen und Kooperation

  • Hohe Kommunikationskompetenz erforderlich

  • Fokus auf Beziehung und gemeinsame Ziele

  • Bedeutung in agilen und interdisziplinären Teams

Unterschiede zwischen klassischer Führung und lateraler Führung

Aspekt Klassische Führung Laterale Führung
Autorität Durch Position/Hierarchie Durch Persönlichkeit und Vertrauen
Machtbasis Weisungsbefugnis Überzeugungskraft
Kommunikationsstil Top-down Dialogisch, kollaborativ
Einsatzgebiet Linienorganisation Projektarbeit, agile Strukturen
Entscheidungsfindung Hierarchisch Konsensbasiert

Laterale Führung ist besonders relevant in dynamischen Umgebungen, in denen schnelle Entscheidungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich sind.

Voraussetzungen für erfolgreiche laterale Führung

Damit laterale Führung erfolgreich funktioniert, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ohne die klassischen Machtinstrumente sind Soft Skills entscheidend.

Wichtige Kompetenzen:

  1. Kommunikationsfähigkeit: Klare, offene und empathische Kommunikation ist zentral.

  2. Vertrauensaufbau: Vertrauen entsteht durch Verlässlichkeit, Transparenz und Respekt.

  3. Konfliktmanagement: Konflikte konstruktiv ansprechen und lösen können.

  4. Moderationsfähigkeit: Gruppenprozesse steuern und Entscheidungen herbeiführen.

  5. Systemisches Denken: Zusammenhänge erkennen und ganzheitlich handeln.

Vorteile der lateralen Führung

Die laterale Führung bringt viele Vorteile – sowohl für Organisationen als auch für Mitarbeitende.

Die wichtigsten Vorteile:

  • Erhöhte Agilität: Schnelle Reaktionen durch dezentrale Entscheidungsstrukturen

  • Mehr Innovation: Ideen entstehen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit

  • Stärkere Eigenverantwortung: Mitarbeitende agieren selbstständig und initiativ

  • Weniger Hierarchien: Flache Strukturen fördern Kreativität und Effizienz

  • Verbesserte Zusammenarbeit: Teamarbeit wird gestärkt, Silodenken reduziert

Herausforderungen der lateralen Führung

Trotz der vielen Vorteile bringt laterale Führung auch Herausforderungen mit sich. Ohne klare hierarchische Strukturen können Konflikte oder Entscheidungsstaus entstehen.

Häufige Probleme:

  • Unklare Rollenverteilung

  • Konflikte durch fehlende Autorität

  • Widerstand gegenüber “kollegialer Führung”

  • Hoher Kommunikationsaufwand

  • Abgrenzung zu klassischer Führung

Diese Herausforderungen lassen sich durch klare Absprachen, kontinuierliche Reflexion und gezieltes Kompetenztraining bewältigen.

Praxisbeispiele für laterale Führung

1. Projektmanagement

Ein Projektleiter koordiniert ein Team aus verschiedenen Abteilungen. Obwohl er keine disziplinarische Macht hat, muss er durch Kommunikation und Moderation sicherstellen, dass Aufgaben erledigt werden und das Team effizient zusammenarbeitet.

2. Agile Teams

In Scrum-Teams gibt es keine klassische Führungskraft. Die Teammitglieder übernehmen Verantwortung für ihre Aufgaben. Der Scrum Master führt laterale, indem er Hindernisse aus dem Weg räumt und das Team unterstützt.

3. Interkulturelle Teams

Internationale Teams arbeiten häufig in flachen Strukturen. Laterale Führung ist hier besonders wichtig, um kulturelle Unterschiede zu überbrücken und gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Führung in der Zukunft: Warum laterale Führung immer wichtiger wird

In der modernen Arbeitswelt mit New Work, Digitalisierung und flexiblen Strukturen wird die klassische Führung zunehmend hinterfragt. Die Zukunft gehört hybriden Modellen, in denen sowohl klassische als auch laterale Führung sinnvoll kombiniert werden.

Trends in der Führung:

  • Zunahme projektbasierter Arbeit

  • Fokus auf Eigenverantwortung

  • Remote Work und virtuelle Teams

  • Agile Methoden und flache Hierarchien

  • Diversität und Inklusion

Laterale Führung bietet dafür das passende Führungsverständnis: vertrauensbasiert, kooperativ und zielorientiert.

Fazit: Führung neu denken – mit lateraler Führung

Führung ist mehr als das Ausüben von Macht. Gerade in einer sich wandelnden Arbeitswelt braucht es neue Wege der Zusammenarbeit. Laterale Führung ermöglicht es, unabhängig von Hierarchien Verantwortung zu übernehmen, Teams zu motivieren und gemeinsam Ziele zu erreichen.

Ob im Projektmanagement, in agilen Teams oder interdisziplinären Zusammenhängen – wer laterale Führung beherrscht, schafft ein Arbeitsumfeld voller Respekt, Vertrauen und Innovation. Klassische Führung bleibt wichtig, doch die Zukunft gehört der Kombination beider Welten.

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